FAQ
Was ist ein Stammtisch?
Ein Stammtisch ist ein Treffen von Sadomasochisten*innen an einem öffentlichen Ort, in unserem Fall eine Bar, wo Neulinge zwanglos Kontakt zur Subkultur aufnehmen können und Menschen frei über BDSM sprechen können.
Wer trifft sich da überhaupt?
Alle, die Interesse am Thema SM haben, egal ob sie jetzt selbst solche Praktiken ausüben oder sich nur informieren wollen.
Was passiert an so einem Abend?
Es gibt kein festgelegtes Program oder Thema. Leute kommen und gehen frei, vernetzen sich, tauschen sich über vergangene Events aus, treffen Freund*innen oder lernen neue Menschen kennen, diskutieren über alltägliches oder auch über sehr spezifische Themen rund um BDSM. Wir verstehen uns primär nicht als Dating-Event, danke das du das respektierst und dementsprechend deine Intention für den Abend reflektierst.
Was muss ich beachten? Wie verhalte ich mich?
Wir möchten zusammen eine angenehme und entspannte Athmosphäre schaffen und halten. Bitte sei einfühlsam und rücksichtsvoll und achte dabei auch auf dich selbst.
Frag nach Pronomen, falls du unsicher bist und /oder die Person nicht
kennst.
"Danke für das Gespräch, ich geh mal eins weiter" ist völlig normal und nicht abwertend gemeint, nutze die Gelegenheit mit mehr als einer Person / einem Gespräch den Abend zu verbringen wenn du magst.
Grundsätzlich kannst du dich gerne zu jeder Gesprächsgruppe einfach dazusetzen, versuche aber den Gesprächsfluss nicht abrupt zu unterbrechen.
Versuche zu spüren, ob deine Mitmenschen auch gerne etwas beitragen möchten und gib ihnen Raum wenn du kannst.
Es kann auch mal vorkommen, dass einzelne Menschen ein eher intimes Gespräch führen, dann wäre es schön, wenn du kurz fragen würdest, ob du dich integrieren kannst.
Bitte sei eher zurückhaltend und flirte nicht offensiv.
Traue dich über sexuelle Themen zu sprechen und zu fragen. Deinem Gegenüber steht es jederzeit frei darauf zu antworten oder es zu lassen.
Kann man da einfach so hinkommen?
Selbstverständlich. Die Treffen finden in einem ganz normalen Lokal statt, um Schwellenängste soweit wie möglich zu verringern. In der Gruppe kann jeder, solange er will, anonym bleiben, und wir fragen auch niemanden über seine sexuellen Vorlieben aus.
Ich bin noch keine 18. Kann ich trotzdem teilnehmen?
Nein. Wir wissen, dass das Interesse an SM nicht erst mit dem 18. Lebensjahr erwacht, und viele von uns können sich an ein lebhaftes Interesse für das Thema aus der Pubertät und noch früher erinnern. Trotzdem wenden sich unsere Veranstaltungen derzeit alle nur an Volljährige. Solltest du unter 18. sein, wende dich doch bsp. an den Whipped Cream Munch.
Ist die Bar rollstuhlgängig?
Leider nein, die Bar Damm und Kontiki Bar is leider nicht rollstuhlgängig (Kontiki hauptsächlich wegen den Toiletten)
Wie finde ich euch?
Im Winter im Kontiki: Beim Eingang geradeaus zur "Flossbar"
Im Sommer in der Damm Bar: Wir sind auf der Terasse im 1sten Stock
Falls ihr uns nicht findet oder unsicher seid; Einfach an der Bar nach dem Stammtisch fragen.
Wenn das so öffentlich ist – oute ich mich da nicht?
Der erste Schritt nach draußen ist nicht einfach; das größte Hindernis ist man allerdings meist selber. Einige Monate nach dem Coming-out stellt man dann fest, dass es dem Rest der Welt – und damit auch unseren Tischnachbarn in der Bar – herzlich egal ist, was man treibt und mit wem man sich dazu trifft. Die verbreitete Angst, beim Treffen zufällig Bekannten zu begegnen, ist schon statistisch eher unbegründet. Jemand, der selbst an SM Treffen teilnimmt, wird sowieso nicht auf die Idee kommen, sich später über die anderen Besucher lustig zu machen oder sie zu outen. Außerdem ist es auch keineswegs so, daß sich zu unseren Treffen nur zertifizierte SMler*innen einfinden – es kommen immer wieder mal mitgebrachte Freunde*innen, Bekannte und Verwandte. Deine Anwesenheit kann also auch ganz andere Gründe haben.
Ich habe einen exponierten Beruf und möchte auf gar keinen Fall geoutet werden.
Wir fragen niemanden aus. Wenn du dich Stefan nennst und in Wirklichkeit Andreas heißt, ist uns das herzlich egal. Sollte dich jemand im Rahmen des normalen Smalltalks danach fragen, was du beruflich machst, sag einfach, dass du das für dich behalten möchtest. Das gilt auch für alle anderen Themen.
Gibt es einen „Dresscode“?
Ja, Casual. Bitte erscheine in normaler Alltagskleidung wie wenn du in eine normale Bar gehen würdest (was du ja auch tust ;). Wir möchten einerseits die anderen Gäste, die nicht zum Stammtisch gehören, nicht stören und andererseits Neulinge nicht einschüchtern.
Kann ich bei euren Treffen andere Leute kennenlernen und Erfahrungen austauschen?
Wir haben diese Treffen ins Leben gerufen, damit sich Leute einfach so treffen können – worüber auch immer sie reden wollen. BDSM ist ein weites Gebiet, und viele der Anwesenden haben mehr oder weniger praktische Erfahrung und sind auch häufig gerne bereit, diese zu teilen. Wie gesagt, wir verstehen uns jedoch nicht als Dating-Event. Charmant und witzig sein ist etwas anderes als jemanden anbaggern. Authentische Neugier und Offenheit sind jedoch erwünscht und willkommen.
Ich fühle mich unwohl, was soll ich tun?
Falls du dich zu irgendeinem Zeitpunkt unwohl fühlen solltest, versuche deine Bedürfnisse offen zu kommunizieren (falls du z.B. einfach das Gespräch wechseln möchtest) oder frag ungeniert nach "Juel", "Stephan" bzw. den "Organisatoren" und sprich mit uns.
Muß ich mich anmelden?
Nein – komm einfach vorbei.
Und wenn ich den richtigen Tisch nicht finde?
Solltest du nicht sicher sein, wo wir sitzen, erkundige dich bitte an der Bar, man wird dir gerne weiter helfen.
Ich bin aber schüchtern … was werdet ihr von mir denken, wenn ich da die ganze Zeit schweigend rumsitze?
Dann denken wir uns, daß es uns fast allen genauso ergangen ist am Anfang – das ist kein Anzeichen für irgendeinen sozialen Defekt und gibt sich nach den ersten paar Treffen ganz von allein. Kein Grund zur Sorge. Wir haben bewusst keine Einführungsrunde o.ä., du bestimmst das Tempo und die Intensität deiner sozialen Interaktionen.
Ich bin doch mit eurem Angebot bestimmt nicht gemeint.
Die meisten glauben anfangs, „diese Sadomasochisten*innen“ seien ganz, ganz andere Leute. Entweder hält man die eigenen Phantasien für viel zu harmlos und die „eigentlichen SMler*innen“, die man so aus der Nachmittagstalkshow kennt, für viel hartgesottener, oder man hält die eigenen Phantasien für unaussprechlich pervers und glaubt, damit selbst gestandene SMler*innen vergraulen zu können. Oder gleich beides. Diese Sorgen sind unbegründet. Wer sich auch nur im weitesten Sinne für das Thema BDSM interessiert, ist uns willkommen.
Seid ihr die Zürcher SM-Szene?
Nein. „Die SM-Szene“ gibt es genausowenig wie „die Vanilla-Szene“, „die Schwulenszene“ oder „die Hetero-Szene“. Die nichtkommerzielle SM Subkultur setzt sich aus den unterschiedlichsten Szenen zusammen, die sich nur stellenweise überschneiden.
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mit freundlicher Genehmigung von BDSM Berlin e.V. abgeguckt und ergänzt.